WIE LANGE MÜSSEN WIR DEN KAPITALISMUS NOCH HYPEN, BIS IHN ENDLICH ALLE HASSEN!?
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HIER GEHT'S UM LEBEN, BILDUNG, ARBEIT UND GELD. SOWIE POPKULTUR, STATUS, BLOGS, SOCIAL WWW, IDENTITÄTEN UND DESIGN. SUMMASUMMARUM: DIE ALLUMFASSENDE INSZENIERUNG. - ABER EIGENTLICH HABE ICH AUCH KEINE AHNUNG, UM WAS ES HIER GEHT.
Seiten
Dienstag, 8. November 2011
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Worte
Mittwoch, 2. November 2011
BLOGGOLD

Abstract
BLOGGOLD ist eine Arbeit im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Onlinemedien und Design. Sie erörtert kulturelle und designrelevante Tendenzen des Zeitgeistes - übergreifend positioniert in den Themenfeldern der Populärkultur. Der Forschungsfokus liegt in der Befassung mit Blogs, deren Inhalte von Privatpersonen zusammengestellt werden und Einblicke in persönliche Lebenswelten gewähren - also einen hohen Grad an sowohl bildlicher als auch inhaltlicher Authentizität aufweisen.
Die Thesis geht der Frage nach, welche Wertigkeit Authentizität in
persönlichen Lifestyle-Blogs besitzt und wie der Wahrheitsanspruch
inszeniert wird.
Die Schlüsselbegriffe Social Media, Wertewandel, Identität, Inszenierung, Aufmerksamkeitsökonomie und Authentizität bilden die Grundlage für eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen des »Personal Lifestyle Blogging«. Kriterien und Massstäbe für authentische Inszenierungen werden dargelegt. Analysen speziell visueller aber auch textlicher Inhalte exemplarischer Blogs zeigen auf, welche Rolle Authentizität in der Blogosphäre und im Allgemeinen einnimmt - und wie diese die Identität und den sozialen Status einer bloggenden Person on- und offline beeinflusst. Qualitative und quantitative Befragungen unter BloggerInnen und BlogleserInnen legen dar, welche Kriterien den Reiz des Bloggens und Blog-Lesens ausmachen.
Die gestalterische Arbeit besteht in der Kreation einer Währung, welche sich aus Wertmassstäben der Blogosphäre abzeichnet: symbolisch zu betrachtende Münzen, Scheine und Wertpapiere. Dem Cyberspace entlöst machen sie die Wertschöpfung und Statusbildung von BloggerInnen für Aussenstehende sichtbar.
Finally.
Nach und nach werde ich meine Masterarbeit wieder ausgraben und teilweise zugänglich machen. Hier lest ihr das offizielle Abstract. Wen die Masterthesis interessiert, der kontaktiert mich gerne: an.ma.nie(at)gmx.net
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Shiny Scheine und Cyber-Münzen mit Patina:


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Mittwoch, 26. Oktober 2011
DIE ANALOGITALE KULTUR
Buchempfehlung:
Kultur digital: Begriffe, Hintergründe, Beispiele
erschienen über Migros Kulturprozent
Analog / Digital
"Die beiden Begriffe werden gern für gegensätzlich gehalten - etwa, wenn von einer 'analogen' und einer 'digitalen' Kultur die Rede ist. Zwar bezeichnen die Begriffe zwei unterschiedliche Prinzipien: Im ersten Fall wird ein physikalisches Signal physikalisch übersetzt, im zweiten Fall erfolgt eine Übersetzung in Recheneinheiten. Im Alltag haben wir es jedoch meist mit Kombinationen aus beiden Verfahren zu tun. Zudem regen wohl nicht zuletzt die Erfahrungen mit der Instabilität und Fragilität digitaler Daten beziehungsweise Medien, Datenträgern und Archiven zu (Rück-) Übertragungen ins Analoge an. Auch deshalb lässt sich treffend von einer 'analogitalen' Kultur sprechen, in der Analoges und Digitales auf vielfältige Weise ineinandergreifen."
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Migros Kulturprozent
Montag, 24. Oktober 2011
"CITÉ PAR PROJETS"

"Cité par projets"
(...)
>>In einer "Cité par projets" muss man dem Zugang zu "Grösse" alles opfern, was der Verfügbarkeit im Weg stehen könnte. Wer "Grösse" zeigt, lehnt Projekte ab, die ein ganzes Leben dauern (Eine Berufung, einen Beruf, eine Ehe, etc.). Er is mobil. Nichts darf sein Fortbewegen unterbrechen. Er ist ein Nomade. Die Forderung nach Leichtigkeit setzt das Ablehnen von Stabilität, Verwurzelung, Bindung an Personen und Dinge voraus. Dem Besitz zieht er das vor, was den Zugang zur Freude an Dingen ermöglicht, etwa das Mietverhältnis. Aus denselben Gründen lehnt er auch institutionelle Verantwortung ab, die seine Mobilität beeinträchtigen könnte, weil er der Sicherheit die Autonomie vorzieht. Er is auch leicht, "leger" (nonchalant, füge ich hinzu), in dem Sinne, dass er sich vom Gewicht seiner eigenen Leidenschaften und Werte befreit hat. Er hat keine "Werte", an die er für immer gebunden wäre, es sei denn die Toleranz aller Werte. Der "leichte" Mensch kann sich deswegen nicht mehr verwurzeln, weil die einzige ihm verbliebene sichere Instanz das Dasein in einer komplexen, beweglichen und unsicheren Welt ist. Aber niemand genügt sich selbst, da ihn nichts als seine sozialen Beziehungen konstituieren."<<
(...)
Luc Boltanski, Ève Chiapello
Zitiert aus: Kreation und Depression - Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Hrsg. Christoph menke und Juliane Rebentisch
S. 23-27
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Montag, 10. Oktober 2011
Mittwoch, 25. Mai 2011
PEAEK
Es geht hart aufs Ende zu. Es wird geschafft. Yes!
(Oben die letzten Steps des wissenschaftlichen Teils der Arbeit. Der Dummie war Gold wert, in spätstündlichen Momenten, wo so langsam das Gehirn aussetzt, und noch kompliziert gedruckt werden muss...hahaha) Gebunden und Gebündelt.
Montag, 2. Mai 2011
Was heisst schon Bildung!?
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Foto: Auf- und Abspringen von robertmichael / photocase.com |
Roland Reichenbach, Professor für Pädagogik an der Universität Basel:
''Lernprozesse beruhen auf Erfahrungen, und Erfahrungen kann man nicht machen, ohne dass man etwas erleidet und sich dabei verändert. Darum sagen die Leute, wenn es um Wesentliches geht: "Ich habe in meinem Leben diese und jene Erfahrung gemacht, als mir dieses und jenes passiert ist." Sie sagen in so einem Fall nicht: "Ich habe meine Kompetenzen an der Hochschule XY erworben." Erfahrung schliesst unfreiwillige Widerfahrnis ein. Man beginnt nachzudenken und die Perspektive zu ändern. Diese Transformation nennt man Bildung. In diesem Sinn ist Bildung kein souveräner und vor allem kein planbarer Prozess.'' Neue Zürcher Zeitung, 02. Mai 2011
Montag, 14. März 2011
Freitag, 4. Februar 2011
Dienstag, 1. Februar 2011
Der Masterstudent
Mittwoch, 26. Januar 2011
Vernetzung, Erregung, Bewertung
Da haben wir sie wieder: Die Netzwerke, Erregungen (ich würde auch sagen Affinitäten) und Bewertungssysteme. Ausserdem die Empathie. Professor Peter Kruse erzählt uns interessante Sachen.
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Mittwoch, 29. Dezember 2010
Das geschriebene Wort verliert an Kraft, das Bild gewinnt an Bedeutung.
"VIELLEICHT HAT ES JA AUCH ETWAS GUTES, DASS DAS LESEN IM RAHMEN DER DIGITALEN REVOLUTION IN GEFAHR ZU GERATEN SCHEINT. DENN LESEN IST FÜR UNSER GEHIRN EINE DER UNNATÜRLICHSTEN TÄTIGKEITEN ÜBERHAUPT. (...) LESEN IST VON NATUR AUS NICHT VORGESEHEN GEWESEN, SONDERN VON MENSCHEN ALS KULTURTECHNIK ERFUNDEN WORDEN."
Ernst Pöppel, Hirnforscher, 2009
link
Ernst Pöppel, Hirnforscher, 2009
link
Montag, 27. Dezember 2010
I LOVE IT:
><
CIRCUS - THE BLOGGERS BOOKAZINE
#1 FASHION
THE MATERIAL WE ARE MADE OF.
THE FORMS THAT SHAPE US.
THE SEAMS THAT UNITE US.
A VIEW ON FASHION BEHIND THE ILLUSION.
Über CIRCUS:
"Wo zwei Welten aufeinander prallen, fliegen die Funken und Neues wird geschaffen: Aus der Kollision zwischen Online und Print entstand CIRCUS – das erste internationale Blogger-Bookazine: Die journalistische Avantgarde des Internets produziert zweimal im Jahr eine neue, monothematische Ausgabe der CIRCUS-Reihe. Blogger schreiben in ihrer Muttersprache über die Fragen, die sie beschäftigen und lassen uns mit ihren Illustrationen und Fotos die Welt durch ihre Augen sehen.
All das vereint die Redaktion des Herznote Verlags in einem einzigartigen Printprodukt. CIRCUS Bookazines verbinden die besten Eigenschaften zweier Klassiker: Sie sind zeitlos, monothematisch und hochwertig wie ein Buch, aber facettenreich und lesefreundlich wie ein Magazin.
Bookazines sind das neue Schwarz – weitersagen."
A BOOKAZINE
MADE BY BLOGGERS
FROM ALL OVER THE WORLD.
FOR YOU.
CIRCUS - THE BLOGGERS BOOKAZINE
#1 FASHION
THE MATERIAL WE ARE MADE OF.
THE FORMS THAT SHAPE US.
THE SEAMS THAT UNITE US.
A VIEW ON FASHION BEHIND THE ILLUSION.
Habe (endlich, über Weihnachten) Stunden darin gelesen und für gut befunden: Horizont erweitert, gelacht und gefreut.
Ja! und Go! für Folgeausgaben! Und wieder einmal ein Hoch auf die Blogosphäre!
Über CIRCUS:
"Wo zwei Welten aufeinander prallen, fliegen die Funken und Neues wird geschaffen: Aus der Kollision zwischen Online und Print entstand CIRCUS – das erste internationale Blogger-Bookazine: Die journalistische Avantgarde des Internets produziert zweimal im Jahr eine neue, monothematische Ausgabe der CIRCUS-Reihe. Blogger schreiben in ihrer Muttersprache über die Fragen, die sie beschäftigen und lassen uns mit ihren Illustrationen und Fotos die Welt durch ihre Augen sehen.
All das vereint die Redaktion des Herznote Verlags in einem einzigartigen Printprodukt. CIRCUS Bookazines verbinden die besten Eigenschaften zweier Klassiker: Sie sind zeitlos, monothematisch und hochwertig wie ein Buch, aber facettenreich und lesefreundlich wie ein Magazin.
Bookazines sind das neue Schwarz – weitersagen."
A BOOKAZINE
MADE BY BLOGGERS
FROM ALL OVER THE WORLD.
FOR YOU.
Was ist hier eigentlich los?

...
Manchmal zweifel ich daran, ob ein Designprozess tatsächlich planbar ist.
Ich studiere hier so vor mich hin, aber es entwickelt sich doch irgendwie alles anders, als angenommen. Nicht dass es schlecht wäre, ich finde ich mache (unsichtbare) Fortschritte. Das eine kommt zum anderen - aber eben nicht so, wie noch vor einem halben Jahr angenommen. Ob das gut ist oder nicht - keine Ahnung.
Ich glaube an die Macht der Serendipität.
Und arbeite daran, dass alles gut wird.
Als Design-Master-Studenten enden wir hier an der Hochschule immer wieder im Diskurs: wer oder was sind wir oder wollen wir als Designer eigentlich sein!? Sind wir Wissenschaftler? Sind wir Dienstleister? Sind wir Handwerker? Sind wir Künstler!? (-> Eindeutig Nein.) Ab wann sollte ein Designer in einen Entwicklungsprozess einbezogen werden und wieviel Zeit braucht eine gute Idee? (Vor allem: wo kommt sie her und ist sie eben tatsächlich planbar!?) Warum mache ich mir als Designerin überhaupt die Mühe wissenschaftlich zu arbeiten!? Wen interessiert das überhaupt, wenn ich wieder in den freien Markt zurückkehre!?...Das sind nur einige der Fragen, die mich hier auf meinem Weg begleiten.
Mir fällt in den letzten Monaten auf, dass 1,5 Jahre für eine Designarbeit sehr viel Zeit ist - ungewohnt viel Zeit. Wann hat man im Arbeitsalltag / in der Realität schon 18 Monate Zeit, um einzig und allein ein Design-Projekt zu evaluieren? Hmmm, so ungefähr nie!?...
Gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Es passiert sovieles in meinem Kopf, alles will raus und muss raus, egal ob als Text oder visuelles Konstrukt. Ich fühle mich voll in meinem Element und weiss, dass hier das Richtige passiert. Auch wenn alles, was mir momentan die Zeit raubt nicht so viel mit Design zu tun hat.
Es liegt noch ein riesiger Haufen Arbeit vor mir, der mir Angst macht. Aber ich packs an.
In 6 Monaten ist es vorbei.
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Dienstag, 7. Dezember 2010
Medienkritik im Wandel der Zeit
Die Schrift macht uns vergesslich
"Denn diese Erfindung wird der Lernenden Seelen vielmehr Vergessenheit einflössen aus Vernachlässigung des Gedächtnisses, weil sie im Vertrauen auf die Schrift sich nur von aussen vermittels fremder Zeichen, nicht aber innerlich sich selbst und unmittelbar erinnern werden. Nicht also für das Gedächtnis, sondern nur für die Erinnerung hast du ein Mittel erfunden, und von der Weisheit bringst du deinen Lehrlingen nur den Schein bei, nicht die Seele selbst. Denn indem sie nun vieles gehört haben ohne Unterricht, werden sie sich auch vielwissend zu sein dünken, da sie doch unwissend grösstenteils sind, und schwer zu behandeln, nachdem sie scheinweise geworden statt weise."
Sokrates: Phaidros, 370 v. Chr.
Die Zeitung lenkt uns vom Wichtigen ab
"Sie lechzen danach, täglich nach Neuem zu fragen, Neues zu hören, Neues zu erzählen. (…) Und tatsächlich sehen wir, dass Menschen jedes Standes und jeder Stellung an diesem Fehler leiden. (…) Ja einige sind so schrecklich neugierig und auf Neue Zeitungen so erpicht (…), dass sie sich nicht scheuen, sie sogar in den Kirchen während der heiligen Handlungen zu lesen oder zu hören sowie in Amtsstuben bei noch wichtigeren Beschäftigungen."
Ahasverus Fritsch: Diskurses de Novellarum (Diskurs über den heutigen Gebrauch und Missbrauch der "Neuen Nachrichten", die man "Neue Zeitungen" nennt), Jena, 1676.
Der Roman macht uns süchtig
"Die Lesesucht ist eine unmässige Begierde, seinen eigenen, untätigen Geist mit den Einbildungen und Vorstellungen Anderer aus deren Schriften vorübergehend zu vergnügen. Man liest, nicht um sich mit Kenntnissen zu bereichern, sondern um zu lesen; man liest das Wahre und das Falsche prüfungslos durcheinander, ohne Wissbegier, sondern mit Neugier. Man liest und vergisst. Man gefällt sich in diesem behaglichen, geschäftigen Geistesmüssiggang, wie in einem träumenden Zustande."
Heinrich Zschokke: Die Lesesucht. In: Stunden der Andacht zur Beförderung wahren Christentums und häuslicher Gottesverehrung, Band 5, Heinrich Remigius Sauerländer, Aarau, 1821.
Das Groschenheft macht uns gewalttätig
"Der Hauptreiz der Hefte besteht darin, dass geprügelt, gekämpft, geschossen oder sonst irgendetwas Aufregendes, ja meist Verbrecherisches getan wird. (…) Die Kinder verschlingen die Hefte förmlich und merken nicht, wie übertrieben, wie unmöglich, wie verlogen die ´Geschichten` sind. (…) Die Phantasie der Kinder wird überreizt, der Sinn für Wirklichkeit und Wahrheit zerstört. Ihr Geschmack wird verdorben. Die Kinder werden unfähig zum Genuss guter Bücher. Sie werden zerfahren, arbeitsunlustig. Ihr innerer Sinn verwildert. Ja, in manchen Fällen werden sie roh und brutal. (…) Wie manchen schwachen Charakter hat das Lesen dieser elenden Machwerke auf die Bahn des Verbrechens getrieben."
Flugblatt des Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens, Hamburg, 1908.
Das Kino macht uns unglücklich
"Die Kinder (…) leben in einer ganz anderen Welt. Die wirkliche Welt der einfachen Menschen, der nüchternen Tatsachen und der gewöhnlichen Pflichten kommt ihnen banal vor. Durch die geschminkte parfümierte Welt ihrer Gedanken verekeln und verleiden sie sich diese Welt und gehen schliesslich als unverstandene, unglückliche Menschen durchs Leben. Wer sich all dies Zeugs gewöhnt hat, findet sich in dieser Welt überhaupt nicht mehr zurecht oder erst nach langen Umwegen, nachdem er ein schweres Lehrgeld hat zahlen müssen. (…) Das ist nun einmal keine Ausrüstung fürs Leben, wenn man die Gedanken unserer Jugend mit Dolch und Gift, mit Strick und Dietrich ausrüstet."
Hermann Schachenmann: Detektivroman und Kinematographie, Bern, 1909.
Der Rundfunk macht uns denkfaul
"Der Genuss des Rundfunks ist auch bei grösster Denkfaulheit und Phantasiearmut möglich. Die Anspannung der Geisteskräfte wird durch den Rundfunk mehr vermindert als gefördert."
Leopold von Wiese: Die Auswirkung des Rundfunks auf die soziologische Struktur unserer Zeit, Köln, 1930.
Die Comics töten unsere Phantasie
"Die Bilderreihen der Comics dagegen töten die Phantasie, da sie jede einzelne Bildphase eines längeren Handlungsablaufs wiedergeben und den produktiven Anlagen des Beschauers keinen Raum mehr lassen. Sie drücken das des Lesens bereits kundige Kind mit Gewalt auf die primitive Stufe des vorschulischen Kleinkindes herab und gewöhnen es an das bequeme Mittel des Nur-Schauens, des wahllosen Aufnehmens von Bildern. Die Eltern wissen nicht, was sie ihren Kindern antun, wenn sie ihnen die primitiven, in schreienden Farben gehaltenen Bambino- und Mickemaus-Hefte in die Hand drücken, um sie zu beschäftigen."
Wilhelm Hoppe: Schluss mit den Comics! Gegen diese geistige und seelische Bedrohung der Jugend müssen entscheidende Massnahmen ergriffen werden. In: Kulturarbeit 8, Nr. 5, 1956.
Das Fernsehen unterzieht uns einer Gehirnwäsche
"Das Fernsehen eignet sich zur Gehirnwäsche. (…) Es macht die Zuschauer immer unfähiger, das Wirkliche vom Nichtwirklichen, das Innen vom Aussen, Selbsterfahrenes von Eingetrichtertem zu unterscheiden. Es bringt den Zeit-, Orts- und Geschichtssinn durcheinander - und das Gefühl für natürliche Zusammenhänge."
Jerry Mander: Schafft das Fernsehen ab! Eine Streitschrift gegen das Leben aus zweiter Hand, Reinbek bei Hamburg, 1979.
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(Entnommen der Ausstellung home 2.0 im Stapferhaus Lenzburg)
"Denn diese Erfindung wird der Lernenden Seelen vielmehr Vergessenheit einflössen aus Vernachlässigung des Gedächtnisses, weil sie im Vertrauen auf die Schrift sich nur von aussen vermittels fremder Zeichen, nicht aber innerlich sich selbst und unmittelbar erinnern werden. Nicht also für das Gedächtnis, sondern nur für die Erinnerung hast du ein Mittel erfunden, und von der Weisheit bringst du deinen Lehrlingen nur den Schein bei, nicht die Seele selbst. Denn indem sie nun vieles gehört haben ohne Unterricht, werden sie sich auch vielwissend zu sein dünken, da sie doch unwissend grösstenteils sind, und schwer zu behandeln, nachdem sie scheinweise geworden statt weise."
Sokrates: Phaidros, 370 v. Chr.
Die Zeitung lenkt uns vom Wichtigen ab
"Sie lechzen danach, täglich nach Neuem zu fragen, Neues zu hören, Neues zu erzählen. (…) Und tatsächlich sehen wir, dass Menschen jedes Standes und jeder Stellung an diesem Fehler leiden. (…) Ja einige sind so schrecklich neugierig und auf Neue Zeitungen so erpicht (…), dass sie sich nicht scheuen, sie sogar in den Kirchen während der heiligen Handlungen zu lesen oder zu hören sowie in Amtsstuben bei noch wichtigeren Beschäftigungen."
Ahasverus Fritsch: Diskurses de Novellarum (Diskurs über den heutigen Gebrauch und Missbrauch der "Neuen Nachrichten", die man "Neue Zeitungen" nennt), Jena, 1676.
Der Roman macht uns süchtig
"Die Lesesucht ist eine unmässige Begierde, seinen eigenen, untätigen Geist mit den Einbildungen und Vorstellungen Anderer aus deren Schriften vorübergehend zu vergnügen. Man liest, nicht um sich mit Kenntnissen zu bereichern, sondern um zu lesen; man liest das Wahre und das Falsche prüfungslos durcheinander, ohne Wissbegier, sondern mit Neugier. Man liest und vergisst. Man gefällt sich in diesem behaglichen, geschäftigen Geistesmüssiggang, wie in einem träumenden Zustande."
Heinrich Zschokke: Die Lesesucht. In: Stunden der Andacht zur Beförderung wahren Christentums und häuslicher Gottesverehrung, Band 5, Heinrich Remigius Sauerländer, Aarau, 1821.
Das Groschenheft macht uns gewalttätig
"Der Hauptreiz der Hefte besteht darin, dass geprügelt, gekämpft, geschossen oder sonst irgendetwas Aufregendes, ja meist Verbrecherisches getan wird. (…) Die Kinder verschlingen die Hefte förmlich und merken nicht, wie übertrieben, wie unmöglich, wie verlogen die ´Geschichten` sind. (…) Die Phantasie der Kinder wird überreizt, der Sinn für Wirklichkeit und Wahrheit zerstört. Ihr Geschmack wird verdorben. Die Kinder werden unfähig zum Genuss guter Bücher. Sie werden zerfahren, arbeitsunlustig. Ihr innerer Sinn verwildert. Ja, in manchen Fällen werden sie roh und brutal. (…) Wie manchen schwachen Charakter hat das Lesen dieser elenden Machwerke auf die Bahn des Verbrechens getrieben."
Flugblatt des Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens, Hamburg, 1908.
Das Kino macht uns unglücklich
"Die Kinder (…) leben in einer ganz anderen Welt. Die wirkliche Welt der einfachen Menschen, der nüchternen Tatsachen und der gewöhnlichen Pflichten kommt ihnen banal vor. Durch die geschminkte parfümierte Welt ihrer Gedanken verekeln und verleiden sie sich diese Welt und gehen schliesslich als unverstandene, unglückliche Menschen durchs Leben. Wer sich all dies Zeugs gewöhnt hat, findet sich in dieser Welt überhaupt nicht mehr zurecht oder erst nach langen Umwegen, nachdem er ein schweres Lehrgeld hat zahlen müssen. (…) Das ist nun einmal keine Ausrüstung fürs Leben, wenn man die Gedanken unserer Jugend mit Dolch und Gift, mit Strick und Dietrich ausrüstet."
Hermann Schachenmann: Detektivroman und Kinematographie, Bern, 1909.
Der Rundfunk macht uns denkfaul
"Der Genuss des Rundfunks ist auch bei grösster Denkfaulheit und Phantasiearmut möglich. Die Anspannung der Geisteskräfte wird durch den Rundfunk mehr vermindert als gefördert."
Leopold von Wiese: Die Auswirkung des Rundfunks auf die soziologische Struktur unserer Zeit, Köln, 1930.
Die Comics töten unsere Phantasie
"Die Bilderreihen der Comics dagegen töten die Phantasie, da sie jede einzelne Bildphase eines längeren Handlungsablaufs wiedergeben und den produktiven Anlagen des Beschauers keinen Raum mehr lassen. Sie drücken das des Lesens bereits kundige Kind mit Gewalt auf die primitive Stufe des vorschulischen Kleinkindes herab und gewöhnen es an das bequeme Mittel des Nur-Schauens, des wahllosen Aufnehmens von Bildern. Die Eltern wissen nicht, was sie ihren Kindern antun, wenn sie ihnen die primitiven, in schreienden Farben gehaltenen Bambino- und Mickemaus-Hefte in die Hand drücken, um sie zu beschäftigen."
Wilhelm Hoppe: Schluss mit den Comics! Gegen diese geistige und seelische Bedrohung der Jugend müssen entscheidende Massnahmen ergriffen werden. In: Kulturarbeit 8, Nr. 5, 1956.
Das Fernsehen unterzieht uns einer Gehirnwäsche
"Das Fernsehen eignet sich zur Gehirnwäsche. (…) Es macht die Zuschauer immer unfähiger, das Wirkliche vom Nichtwirklichen, das Innen vom Aussen, Selbsterfahrenes von Eingetrichtertem zu unterscheiden. Es bringt den Zeit-, Orts- und Geschichtssinn durcheinander - und das Gefühl für natürliche Zusammenhänge."
Jerry Mander: Schafft das Fernsehen ab! Eine Streitschrift gegen das Leben aus zweiter Hand, Reinbek bei Hamburg, 1979.
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(Entnommen der Ausstellung home 2.0 im Stapferhaus Lenzburg)
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Montag, 29. November 2010
Google Streetview
Jon Rafman begibt sich mit Hilfe von Google Streetview auf "Weltreise" und zeigt uns seine schönsten "Schnappschüsse".
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The Myth of Serendipity
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Foto: Cybertronic by seraph / photocase.com |
A good READ by Henry Nothhaft, Jr.:
"In seeking to achieve serendipity, the individual reader becomes both the target of content delivery mechanisms and the genesis of what that content may be. This is why serendipity is so closely associated with personalization - it requires a high-resolution understanding of the user."
_
"The benefit of social serendipity is that our social groups have always been a primary indicator of how we choose to define ourselves and our interests. If something is important or relevant to our friends, there is a high likelihood that it is also relevant to ourselves, as well. The con is that social serendipity is therefore largely public by necessity, and thus a projection of ourselves we would present to others or like to be seen. The propensity to amplify the echo-chamber of like-mindedness is also exaggerated, whereas the goal of serendipity largely lies in the surprise and delight of unexpected content."
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Mittwoch, 17. November 2010
HOME 2.0
An alle Schweizer: ich empfehle die Ausstellung Home 2.0 im Stapferhaus Lenzburg! Eine ganz besonders gelungene Veranstaltung! Läuft noch bis zum 27.11.2011! Man bekommt Socken geschenkt :)
Und weil ich grad Analogien digital-analog suche, hier ein Foto-SPAM:
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Und weil ich grad Analogien digital-analog suche, hier ein Foto-SPAM:
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Montag, 8. November 2010
On Blogs
On Fashion Blogs from Mary Scherpe on Vimeo.
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Suzie Menkes
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